Das Grodziskie – in Deutschland als Grätzer bekannt – ist ein traditionsreicher Bierstil aus der Region um Grodzisk Wielkopolski in Westpolen. Bereits im Mittelalter wurde dieses spritzige, obergärige Weizenrauchbier dort gebraut und genossen. Im 20. Jahrhundert jedoch geriet es in Vergessenheit, bis die polnische Brauerei Browar Pinta es 2010 erfolgreich wiederbelebte. Zum 15-jährigen Grodziskie-Jubiläum entstand gemeinsam mit der Bamberger Rauchbier-Institution Schlenkerla eine feierliche Neuinterpretation.
Für diese Collaboration nutzte das Heller-Bräu Trum (von den Bambergern liebevoll Schlenkerla genannt) eigens in der hauseigenen Mälzerei hergestelltes Weizenrauchmalz. Als eine der letzten Brauereien des Landes darrt das Schlenkerla sein Malz noch selbst und trocknete das Getreide für diesen Sud über offenem Eichenholzfeuer. Außerdem wanderte aromatischer Lubelski-Hopfen in den Kessel. Das Ergebnis ist ein strohgelbes, leicht trübes Bier mit luftigem, blütenweißem Schaum und einem zarten Kupferstich.
In der Nase entfaltet sich ein feines Zusammenspiel aus mildem Rauch, erdigen Kräutern, weichen Getreidetönen und einem Hauch von duftigem Heu. Der Antrunk ist frisch und lebendig, mit einer dezenten Rauchigkeit, die den leichtfüßigen Malzkörper elegant unterstreicht. Am Gaumen zeigen sich strohige Nuancen, vollmundige Weizensüße und eine ausgewogene, grasig-kräuterige Hopfenbittere. Mit nur 2,8 % Alkohol ist das Bier sehr schlank, doch die komplexe Aromatik gleicht dies geschickt aus.
Das Schlenkerla à la Grodziskie ist Braugeschichte in ihrer süffigsten Form!
Brauwasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen, Hefe